Meine Kamera-Ausrüstung für unter Wasser
Lange genug hat es gedauert…
Wer mich etwas kennt, weiß, dass ich nicht nur leidenschaftlich gerne fotografiere, sondern auch gerne tauche. Entsprechend verwunderlich ist es, dass ich so lange keine vernünftige Unterwasserkamera besaß.
Bislang war ich bei Tauchgängen mit der GoPro Hero 3+ und verschiedenen Filtern recht zufrieden. Für Tauchgänge und Schnorchelausflüge in der Karibik und im Flachwasser reichte das meist auch aus. Und auch die anfänglichen Belichtungsprobleme, die mir in den dunklen heimischen Seen, durch eine zu gerichtete Tauchlampe entstanden, habe ich in den Griff bekommen. Doch die Qualität, meiner Bilder, wie ich sie an Land gewohnt bin, konnte diese Kamera einfach nicht bieten.
Grenzen der Actioncam
Irgendwann bin ich mit der GoPro technisch einfach doch an Grenzen gestoßen. Mir fehlen viele Funktionen, die ich an professionellen Kameras zu schätzen gelernt habe. Die Manuelle Belichtung, ein großes Display und auch die Erweiterbarkeit sind Dinge, die einen sehr hohen Stellenwert in meiner Fotografie einnehmen. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche die ich an meine Ausrüstung stelle.
Doch nicht immer ist die technisch beste Kamera, auch die für die Situation angemessene.
Spiegelreflexkameras sind groß, schwer und erfordern einen gewissen Stauraum im Rucksack. Das durfte ich bei mehreren Fahrradtouren feststellen. Die Alternative wäre gewesen meine alte Canon Ixus mitzunehmen. Doch die Ansprüche an die Bildqualität verringern sich ja nicht aufgrund irgendwelcher Reiseumstände. ;-)
Um diese Erfahrungen reicher, entschloss ich mich dazu, eine Kompaktkamera anzuschaffen, die meinen technischen Ansprüchen weitestgehend gerecht wird. Ich habe lange recherchiert, welcher Hersteller mir die größten technischen Möglichkeiten bietet, und nach reichlicher Überlegung und Suche bin ich auf die RX100 III von Sony gestoßen. Und die wird meinen Ansprüchen bis heute (12/2017) weitestgehend gerecht. Hier gibts den Testbericht zur RX100 III.
Dass ich Kompromisse eingehen muss und diese Kamera meine Spiegelreflex nicht ersetzen kann, war mir von vorneherein klar.
Aber Zehn!!! Kilogramm DSLR Fotoausrüstung gegen eine Kompaktkamera mit knapp 400g sind schon eine Ansage. Und so ist die RX100 meine immerdabei Kamera geworden eher eine immerdabei Kamera, als meine DSLR.
Was hat das mit meiner Unterwasserausrüstung zu tun?
Vorteil einer guten Kompaktkamera ist neben der geringen Abmessungen auch der damit deutlich geringere Preis eines Unterwassergehäuses. Günstige Kunststoffgehäuse für die RX100 gibt es schon für knapp 500€. Das Nauticam Unterwassergehäuse aus Aluminium kostet etwa 1100€ ist dafür Unverwüstlich und sehr gut mit Filtern und Objektiven erweiterbar. Hier gibt es einen ausführlichen Testbericht zum Gehäuse.
Zum Vergleich kostet ein komplettes Unterwassergehäuse des selben Herstellers für meine Canon EOS 6D knappe 6000€.
Auch die Abmessungen und das Gewicht der Unterwasserausrüstung sinken mit einer kleineren Kamera natürlich. So liegt das Gewicht meines kompletten Unterwasser-Setups mit zusätzlichen Blitzen, und einer Fokuslampe bei ca. 5 Kilogramm. Das ist durchaus reiseverträglich.
Überraschenderweise liegt das Gewicht unter Wasser bei nur noch etwa 200g und ich kann die Kamera so wirklich unkompliziert und ohne Tarierprobleme verwenden. Auch den nur einseitig angebrachten Blitz, kann ich unter Wasser kaum mehr wahrnehmen. Selbst bei Strömung hält sich der Gegendruck in Grenzen. Mittlerweile habe ich einen zweiten Blitz für die Unterwasserfotografie, mit dem das ganze Gebilde etwas besser ausbalanciert ist.
Praxis und Erfahrungen mit meiner RX100 im Unterwassergehäuse
In der Summe bis ich (bisher) sehr glücklich darüber, mich für eine Kompaktkamera im Unterwassergehäuse entschiedenen zu haben. Die Bildqualität ist auch unter Wasser äußerst gut und ist zumindest in der Lernphase mehr als ausreichend. Hier kommt mir das RAW-Format zu Gute. Die Möglichkeiten die Bilder besser optimieren zu können ist gerade in der Unterwasserfotografie sehr interessant.
Weitere deutliche Vorteile bringen mir die beiden abgesetzten externen Blitze. Dadurch, dass ich das Hilfsmittel Blitz schon an Land ausführlich kennengelernt habe macht die Verwendung der Unterwasserblitze wesentlich einfacher. Entsprechend komme ich mit sowohl der manuellen Blitzsteuerung zurecht, als auch der automatischen TTL-Steuerung.
Da ich die YS-D2 Blitze von Sea&Sea benutze, sind die Bedienelemente sehr gut zugänglich sind und auch unter Wasser ist die optimale Einstellung, dank der beleuchteten Bedienelemente gut ablesbar. Eine weitere positive Eigenschaft des Blitzgeräts ist außerdem, die farbige Anzeige des verwendeten Blitzmodus. So sehe ich auf einen Blick, ob meine Einstellungen passen.
Das erleichtert die Bedienung unter Wasser erheblich, sodass ich mich rein auf die Bildgestaltung konzentrieren kann.
Was bei den ersten Unterwasserfotos heraus kam, siehst du hier:
Hier mein Equipment:
Nauticam Griffschiene mit Griffen links und rechts
Carbon-Arme von H2O-Tools mit Kugelgelenken
Sea&Sea YS-D2 Unterwasser-Blitz
Inon UWL-H100 28 Weitwinkellinse
4 Kommentare
Stephan Ernst
Hallo Tino,
ein informativer Beitrag. Ich fotografiere mit der Sony alpha 6000 Unterwasser, immer noch mit einem einfachen Gehäuse und überlege, ob ich für die alpha 6000 ein UW Gehäuse mit Port oder für meine SLR ein passendes Gehäuse kaufen soll. Die hohe Investition schreckt mich ab. Da hilft mir Dein Erfahrungsbericht ein Stück weiter.
Danke,
Stephan
Tino
Danke Stephan. Die Sony alpha 6000 ist unter Wasser eine super Kamera. Und wenn das Gehäuse für dich passt, ist doch auch gegen ein günstiges nichts einzuwenden. Wenn man es pflegt, überlebt auch das günstige Gehäuse meist die Kamera. ;-)
Christian
Hy
Habe noch eine Frage zur Ausrüstung!
Woher hast du den Adapter für die Gopro das du die am Blitzschuh montiert hast?
Tino
Ich benutze einen Adapter von Neewer. Das Teil nennt sich um genau zu sein Blitzschuhadapter, den du über Amazon bestellen kannst. Blitzschuhadapter bei Amazon