Bessere Bilder mit dem Aufsteckblitz
Vorteile der Aufsteckblitze
Neben einer größeren Reichweite, verstellbarem Abstrahlwinkel und zusätzlichem AF-Hilfslicht (der Autofokus stellt in dunkler Umgebung besser scharf), ist auch die Gefahr des Abschattens durch das Objektiv deutlich vermindert.
Direktes Blitzen
Auch wenn der Aufsteckblitz ein praktischer Helfer ist, sorgt eine direkte frontale Verwendung oft für harsches Licht und damit harte kantige Bilder. In der Presse oder der Clubfotografie mag die Blitztechnik des frontalen Blitzens durchaus ihre Anwendung finden, so gibt sie in kürzester Zeit maximale Kontrolle. Für weiches Licht sorgt ein frontal ausgericheter Aufsteckblitz nicht. Vielmehr wirken die Portraitierten Personen flach und der Teint sehr ungesund. Das harte Licht führt unter den Augen zu blau schimmernden Ringen und im Hintergrund zu harten Schatten.
Es gibt Fotografen wie z.B. Terry Richardson (GQ, american apparel), die diese Blitztechnik gezielt verwenden. Über Geschmack lässt sich glücklicherweise nicht streiten…
Warum auch kleine Aufsteck-Diffusoren keinen nennenswerten Vorteil bringen, liest du hier.
Indirektes Blitzen
Wer mit wenigen Handgriffen stimmungsvolle Bilder schaffen will, kann durch das verändern der Blitzrichtung auch die gesamte Bildstimmung ändern.
Mit dem Ausrichten des Blitzkopfes gegen Decken, Wände oder Scheiben wird das abgestrahlte licht reflektiert und gestreut. Durch die größere Leuchtfläche wirkt das Licht bedeutend weicher und natürlicher.
Um ein Anstrahlen des Objekts mit direktem Licht zu vermeiden, kann der Blitz mit der Hand oder einem Abschatter (z.B. „Black-Foamy-Thing“) begrenzt werden.
In manchen Fällen ist ein leichter Lichtblitz in den Augen (Catchlight) gewünscht. Für diesen Zweck haben manche Blitze eine ausziehbare Reflektorscheibe, die das Licht zu einem Teil direkt in Richtung Model reflektiert.Auch ein Blitzen nach hinten über den Kopf des Fotografen hinweg ist möglich. Wird die rückwärtige Wand angestrahlt, erhält man ein weiches frontales Licht.
Farbfolien
Spannende Effekte kann man mit der Verwendung von Farbfolien erzielen.
In der Club- und Partyfotografie wird gerne Gebrauch von orangefarbenen Folien gemacht, um Gesichter bei einem kühleren Weißabgleich trotzdem gesund wirken zu lassen. (Lee Farbfilter – Full-CTOrange 204)
Auch andere Farben können zur kreativen Hintergrundbeleuchtung genutzt werden. Vor allem beim entfesselten Blitzen kommt buntes Licht besonders zur Geltung.
Für Aufsteckblitze reichen häufig kleine Farbfolien wie sie im Farbfolien-Musterset von LEE enthalten sind. Die einzelnen Folien können aus dem Set herausgelöst und mit Tesa / Isoband am Blitz befestigt werden. So kann der Blitz mit einfachen Mitteln auf das Umgebungslicht abgestimmt werden. Ich selbst habe mir wichtigsten Farben herausgelöst, beschriftet und trage sie in meinem Fotorucksack immer mit.
Literatur zum Thema Aufsteckblitze
Wer sich mehr mit Aufsteckblitzen und entsprechenden Blitztechniken befassen möchte, findet interessante Literatur zum Thema im gut sortieren Buchhandel.
Hier einige weiterführende Titel:
Das Blitz-Kochbuch von Andreas Jorns dpunkt.verlag GmbH 1. Auflage 2013 ISBN-13: 978-3898647731 |
Just one Flash! von Tilo Gockel dpunkt.verlag GmbH 1. Auflage 2014 ISBN: 978-3864902093 |
Blitz-Workshops von Uwe Statz mitp Verlag 1. Auflage 2014 ISBN: 978-3826697203 |