Messmethoden für die Belichtung

Deine Bilder sind über- oder unterbelichtet, und du weißt nicht warum?
Wenn du nicht gerade im manuellen Modus fotografierst, liegt es vielleicht an der falschen Belichtungsmessung deiner Kamera.

Denn wenn deine Kamera nicht weiß, welchen Punkt sie nutzen soll, um die optimale Belichtung für das Bild festzulegen, wird sie den Wert nicht immer zu deiner Zufriedenheit wählen. ;-)

Dabei hast du, um falsch belichteten Bildern entgegenzuwirken und die Kamera schon vor dem eigentlichen Belichtungsprozess zu unterstützen, die Möglichkeit unterschiedliche Messmethoden für die Belichtungsmessung, auszuwählen.

Messmethoden

Nie davon gehört? Dann erkläre ich es dir.

Die Messmethoden sind deine Möglichkeit der Kamera mitzuteilen, welche Bildbereiche für die Messung der Helligkeit wirklich relevant sind.
Dabei berechnet jede einzelne Messmethode die benötigte Belichtungszeit anhand unterschiedlich großer Bildbereiche.
In meinen Augen sind die Messmethoden neben der Belichtungskorrektur das wichtigste Werkzug um optimal belichtete Bilder zu erzeugen.

Eine genaue Erklärung und die möglichen Einsatzzwecke der unterschiedlichen Messmethoden findest du in den folgenden Abschnitten.

 

Mehrfeldmessung / Matrixmessung

 Symbol der Mehrfeldmessung
Symbol der Mehrfeldmessung

Die Mehrfeldmessung ist die Standardeinstellung der meisten Kameras und errechnet quasi aus dem gesamten Bildbereich die optimalen Belichtungseinstellungen.

Mehrfeldmessung Bereich
Mehrfeldmessung Bereich

Bei der Messung wird die Helligkeit über das Gesamte Bild berücksichtigt und ein Mittelwert gebildet, der ausschlaggebend für die Belichtung ist. Dieser Modus empfiehlt sich besonders für Situationen in denen die Motive weitestgehend gleichmäßig beleuchtet sind.
Aufnahmebereiche, in denen die Mehrfeldmessung optimale Ergebnisse liefert, sind beispielsweise Landschaftsaufnahmen, oder Motive, die keinen großen Kontrast zum Hintergrund vorweisen.

Die Mehrfeldmessung eignet sich jedoch nicht für Bilder mit harten Kontrasten. Auch Gegenlichtsituationen bringen die Mehrfeldmessung an ihre Grenzen.
Canon z.B. schreibt in den Handbüchern der Kameras, die Mehrfeldmessung sei für Gegenlichtaufnahmen geeignet. Diese Empfehlung kann ich nicht aussprechen.

 

 

Mittenbetonte Messung

Symbol der mittenbetonten Messung
Symbol der mittenbetonten Messung

Die Mittenbetonte Messung oder auch Integralmessung genannt, ist die Messmethode, die schon bei analogen Kameras zum Einsatz kam. Diese Einstellung ist recht universell in der Anwendung und liefert in den meisten Fällen brauchbare Ergebnisse.

Mittenbetonte Messung Bereich
Mittenbetonte Messung Bereich

Bei der Berechnung der optimalen Helligkeit wird, wie bei der Mehrfeldmessung das gesamte Bild in die Belichtungsmessung einbezogen. Der größte Unterschied liegt jedoch darin, dass der Bildmitte eine deutlich größere Beachtung geschenkt wird. Dies ist vor allem für Schnappschüsse hilfreich, da hier das Motiv exakt in der Bildmitte sitzt.

Weitere Situationen in denen du die Mittenmessung nutzen kannst, sind die Fotografie von Architektur und anderen größeren Motiven im Tageslicht (Autos, Personen etc.).

Bildkompositionen mit kleinen oder besonders hellen / dunklen Objekten führen bei der mittenbetonten Messung meist zu einer falschen Belichtung.

  

 

Selektivmessung

Symbol der Selektivmessung
Symbol der Selektivmessung

Diese Messmethode arbeitet besonders schnell und ist damit häufig das Mittel der Wahl, in der Sportfotografie.

Messbereich Selektivmessung
Messbereich Selektivmessung

Die Selektivmessung beachtet bei der Belichtung nur einen kleinen Teil des Fotos. Ca. 8-10% des Sucherbereichs. Damit ist diese Messtechnik auch für Gegenlichtanwendungen geeignet.

Auch bei Objekten mit starken Kontrasten kann die Selektivmessung zu besser belichteten Bildern führen.

Einen Nachteil hat diese Messmethode doch. Bei der Verwendung des One-Shot Modus, muss das Objekt erst korrekt gemessen werden, um dann zum Arrangieren verschwenkt zu werden.

 

 

Spotmessung

Symbol der Spotmessung
Symbol der Spotmessung

Die Spotmessung arbeitet genauso wie die Selektive Messmethode. Dabei erstreckt sich die gemessene Fläche nur über 3-5% des Bildbereichs.

Spotmessung Bereich
Spotmessung Bereich

Gerade bei kleinen Objekten mit harten Kontrasten, Gegenlicht auf Konzertbühnen oder nächtlichen Skylines, spielt die Spotmessung ihre Vorteile aus. Doch auch im Sport ist die Spotmessung geeignet.
Diese Spotmessung ist leider nicht in allen Kamerasystemen vorhanden. Hier schafft kommt man mit der Selektivmessung wenigstens in die Richtung der Spotmessung.

 

Ich hoffe der Artikel hat dir geholfen. Wenn du Fragen oder Hinweise hast, freue ich mich über deinen Kommentar.

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