Yongnuo Blitzsteuerungen

Welche Yongnuo-Blitzfunksender gibt es und worauf ist beim Kauf zu achten?

Funk oder Infrarot?
Auf dem deutschen Markt tummeln sich einige Anbieter verschiedener Funksysteme für das entfesselte Blitzen. Die gängige Auslösemethode günstiger Systemblitze setzt auf die Übertragung per Infrarot, was eine kurze Distanz und direkte Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger erfordert. Originalgeräte der Kamerahersteller die auf eine Funkverbindung setzen, sind meist sehr teuer.

Yongnuo YN-622C TX
Yongnuo YN-622C TX

Yongnuo ist ein Hersteller, der in seinen Systemen Funksignale einsetzt, und damit bei günstigem Preis, die selben Vorteile genießt wie die Profigeräte von Canon oder Nikon. So lassen sich externe Blitze auch in größerer Entfernung und außerhalb einer direkten Sichtverbindung zur Kamera Positionieren. Dies ist vor allem wichtig, beim Setzen von Softboxen, Haarlichtern oder Blitzen vor einem Fenster, außerhalb des Raumes. Außerdem funktionieren diese Systeme auch bei hellstem Tageslicht.

 

TTL oder Manuell
In der Blitzsteuerung gibt es zwei Optionen. Die Verwendung des TTL-Modus und die Manuelle Konfiguration der Blitzleistung. Beide Einstellungen haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Manuelle Steuerung ermöglicht sehr feine und direkte Einstellung der Zusatzbeleuchtung per Blitz. Einmal eingestellt, ist dieser Wert gleichbleibend und kann nach dem Notieren jedes Mal reproduziert werden. Nachteil ist jedoch der Zeitaufwand, der mit jedem weiteren Blitz steigt. Dieser ist erheblich höher als bei der automatisierten Blitzsteuerung per TTL.

Yongnuo YN-622C
Yongnuo YN-622C

TTL steht für „Through the Lens“, wobei hier die Belichtung über das Kameraobjektiv gemessen wird. Kurz vor dem eigentlichen Blitz wird für das menschliche Auge unsichtbar ein weiterer Einstellblitz ausgesandt um die notwendige Blitzleistung zu berechnen.
Nachteil dieser TTL-Steuerung ist die eingeschränkte Einstellmöglichkeit. Hier wird im Gegensatz zur manuellen Blitzsteuerung die Blitzleistung nicht absolut gesteuert, sondern relativ über zu den von der Kamera gemessenen Belichtungswerten.
Die TTL-Steuerung hat aber auch einen entscheidenden Vorteil. In Situationen, in denen kaum Zeit für Einstellungen bleibt, arbeitet sie schnell, unkompliziert und in der Regel sehr zuverlässig.

 

Yongnuo bietet verschiedene Modelle zur Blitzsteuerung an. Einige sind TTL-fähig, andere Übermitteln nur den Befehl zum Auslösen eines externen Blitzes.

Yongnuo RF-603 II

Der Yongnuo RF-603 II ist ein Funkauslöser der einfachsten Art. Wenn die TTL-Funktionalität keine Rolle spielt, ist der Yongnuo RF-603 II eine der günstigsten Funklösungen für das entfesselte Blitzen bis zu einer Reichweite von 100m. Dieser Funkauslöser ist mit den meisten Kameras, die mit einem klassischen Blitzschuhadapter ausgestattet sind, manuell kompatibel. Trotzdem wird unterschieden zwischen N (Nikon) und C(Canon) Variante.Geräte sind wie auch die anderen Yongnuos sogenannte Transceiver also gleichzeitig Sender und Empfänger. Über ein mitgeliefertes Kabel können Nikon und Canon-Kameras per Funk ausgelöst werden. Die Anzahl der Blitze ist aufgrund der manuellen Ansteuerung nicht begrenzt. Die maximale Synchronzeit liegt bei 1/320s.

Preis ca. 30€ für zwei Transceiver.

Nikon Modell Canon Modell

 

Yongnuo YN-622

Dieser Funkauslöser beherrscht neben der manuellen Ansteuerung externer Blitzgeräte auch die Steuerung per TTL. Dabei ist zu beachten, dass es unterschiedliche Geräte für Canon und Nikon Geräte gibt. Der YN-622 ist auch ein Transceiver und kann sowohl als Sender und Empfänger verwendet werden. Vorteil zum RF-603 ist neben der TTL-Steuerung das zusätzliche AF-Hilfslicht. Hierbei projiziert eine LED ein Raster, welches der Kamera beim Fokussieren hilft.
Ein weiterer Vorteil an diesen Steuergeräten ist die Möglichkeit zur Steuerung von drei Blitzgruppen auf sieben Kanälen.Praktisches Anwendungsbeispiel:
Befinden sich mehrere Fotografen gleichzeitig auf einer Veranstaltung oder einem Shooting, können diese ihre Blitze auf unterschiedliche Kanäle programmieren. So löst jeder Fotograf nur seine eigenen Blitze aus.
Die Steuerung der Gruppen findet innerhalb eines Kanals statt. Das ermöglicht die gezielte Kontrolle über drei verschiedene Blitzgruppen. In einer Gruppe können sich beliebig viele Blitze befinden.

Innerhalb einer Gruppe lassen sich folgende Modi einstellen:
TTL, Manuell und der SS (SuperSync) Modus. Weiterhin lässt sich die Blitzgruppe komplett abschalten. Auch eine Kombination dieser Modi ist möglich.

Über High-Speed-Sync lassen sich Blitzsynchronzeiten von bis zu 1/8000 Sekunde einstellen.

Nachteil dieses Geräts ist, dass sämtliche Blitzeinstellungen im Kameramenü vorgenommen werden müssen. Dies ist meist recht zeitaufwändig und etwas unkomfortabel.

Preis für zwei Transceiver liegt bei ca. 75€

Nikon Modell Canon Modell

 

Yongnuo YN-622 II

Neben den selben Eigenschaften wie die des YN-622, bietet der YN-622 II die Möglichkeit auch von einem YN560TX oder RF650 angesteuert zu werden.

Bei ca. 5€ Aufpreis kann man sich das auch überlegen.

Nikon Modell Canon Modell

 

Yongnuo YN-622TX

Das Komfortproblem des YN622 lässt sich mit dem YN-622TX lösen. DiesesPendant zu Canons ST-E3-RT erweitert den Yongnuo YN-622 um ein dediziertes Steuergerät.

Der TX ist nur zur Blitzsteuerung und wird auf den Blitzsschuhadapter der Kamera gesteckt. Dieses Steuergerät wartet mit einem extra Display auf, über welches sich mit wenigen Tastendrücken sämtliche Blitz-und Gruppeneinstellungen vornehmen lassen. Auch der YN-622TX verfügt über die Steuerung der drei Gruppen in sieben Kanälen.

Bei einem Neupreis von knapp 40€ ist der 622TX auf jeden Fall eine Überlegung wert, denn er erleichtert die Blitzsteuerung mit anderen Yongnuo-Empfängern erheblich.

Nikon Modell Canon Modell

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert